Freitag, 19. Juni 2009

66 // Menschkette "Bildung verbindet"

Im Rahmen des einwöchigen Bildungsstreiks 2009, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Änderungen durchzusetzen, fand heute die Aktion Menschenkette unter dem Motto "Bildung verbindet" statt. Diese ging von der Altstadt und der alten Universität mit den Fakultäten der Geisteswissenschaften über die Neckarwiese bis ins Neuenheimer Feld mit den naturwissenschaftlichen Fakultäten. Selbst ZDF berichtet aus Heidelberg. Ich selber gab gerade Ruderstunden und hatte nur mein Handy mit... daher Verzeihung für die schlechte Qualität.

66/365 // Menschenkette - Bildung verbindet // June 19th

Dazu die Pressemitteilung:

Menschenkette verbindet – Tausende unterstützen Forderungen der
Studierenden im Rektorat (19.06.2009, 16.15 Uhr)


Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks haben sich zur Stunde mindestens 3000
Studierende, SchülerInnen und Lehrende, Kinder, Eltern und Großeltern zu einer 5 Kilometer langen Menschenkette durch ganz Heidelberg zusammengefunden. Sie unterstützen mit dieser Aktion sowie explizit mit ihrer Unterschrift die Forderungen der protestierenden Lernenden im Rektorat. Vom Neuenheimer Feld bis in die Altstadt Heidelbergs stehen seit 15.00 Uhr Hand in Hand Mitglieder der Universität, der Schulen und der Heidelberger Bevölkerung. Die Menschenkette möchte damit „Brücken schlagen“ zwischen Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, zwischen alter und junger Generation, zwischen Lehrenden und Lernenden. Zugleich unterschrieben bereits Tausende die Forderungen der derzeit im Rektorat protestierenden Studierenden, darunter maßgeblich auch viele lehrende ProfessorInnen und Mitglieder des akademischen Mittelbaus. Sie rufen mit ihrer Unterschrift dazu auf, den Dialog
um Bildung zu führen – auch im friedlich besetzten Rektorat.
Die VeranstalterInnen erwarten Hunderte SympathisantInnen im Anschluss an die
„Menschenkette“ direkt vor dem und in dem besetzten Rektorat. Die VeranstalterInnen
erwarten daher endlich Einsicht von Rektor Eitel und Polizei, das Rektorat nicht gewaltsam zu räumen, sondern statt dessen endlich den geforderten Diskurs nachzukommen. Derweil haben sich zahlreiche Fachschaften (Studierendenvertretungen der einzelnen Disziplinen) mit den Studierenden im Rektorat solidarisch erklärt
(www.fachschaftskonferenz.de). Sie widersprechen der Darstellung des Rektorats, die
Studierenden der Universität Heidelberg lehnten mehrheitlich den Protest im Rektorat sowie den Bildungsstreik ab.
Die Fachschaft Medizin lehnt in einer Stellungnahme jegliche „Instrumentalisierung […] entschieden ab.“


Nachtrag:
http://www.bildungsstreik2009-hd.de/

Pressemitteilung

Brezeln und Sekt für die Exzellenz – Strafanzeigen für Lernende
Rektorat schädigt öffentliches Ansehen der Universität


Heidelberg, 15.45 Uhr. Noch ehe die letzten Mannschaftswägen der Polizei den Uniplatz verlassen hatten, wurde gegenüber in den Räumen der Neuen Universität zum Empfang geladen. Serviert wurden Sekt und Orangensaft in unmittelbarer Sichtweite des eben gewaltsam geräumten Rektorats. Während drüben Brezeln gereicht wurden und hörbarer Jubel erschallte, sahen sich vor der Alten Universität 120 Studierende, Promovierende und SchülerInnen mit einem von „ihrem“ Rektor Eitel gestellten Strafanzeige konfrontiert.

Lernende und zahlreiche Lehrende der Universität Heidelberg sehen in der gewaltsamen Räumung durch die Polizei eine nachhaltige Schädigung des öffentlichen Ansehens der Universität durch das Rektorat. Die sofortige Wiederaufnahme der repräsentativen Veranstaltungen in den Räumen der Universität werden dabei von ihren Mitgliedern als Affront gegenüber einem lebendigen und demokratischen Geist wahrgenommen.

Derzeit erreichen zahlreiche Solidaritätserklärungen von ProfessorInnen und Mitgliedern des akademischen Mittelbaus die Studierenden, in denen mit Nachdruck die sofortige Rücknahme der Strafanträge bzw. Ermittlungen gegen die Lernenden von Seiten des Rektors gefordert wird. Viele der kritischen Stimmen wollen zur Stunde nicht namentlich genannt werden, da sie fürchten, „haftbar gemacht zu werden.“

Derweil hat sich die IG Bau auf einer Kundgebung auf dem Heidelberger Kornmarkt am Vormittag einstimmig zu allen Punkten der Bildungskritiker geäußert sowie ausdrücklich der friedlichen Besetzung des Rektorats zugestimmt.

Rückfragen bei: Christine Kranter (0176 / 547 723 06)

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